Kung-Fu
Kung-Fu ist die traditionelle Kampfkunst der Shaolin-Mönche und wird bereits seit Tausenden von Jahren in Asien praktiziert. Das Training ist sehr vielseitig und umfasst viele spannende Teilgebiete:
Neben einem Allround-Training für Fitness und Gesundheit werden Techniken mit bloßen Händen genauso geübt wie klassische Waffentechniken (z. B. Langstock, Säbel, Schwert, Speer, Hellebarde, Kurzstöcke…).
Selbstverteidigung und Kampftechniken sind ebenso enthalten wie Meditation und Entspannungstechniken, Energiearbeit (Qi Gong), akrobatische Elemente und buddhistische Philosophie.
Wir verstehen Kung-Fu als Kampfkunst, die neben der körperlichen auch die geistige Gesundheit sowie die charakterliche und moralische Entwicklung des Praktizierenden fördern soll.
Zur Ausübung dieser Bewegungsabläufe ist Muskelkraft nicht die entscheidende Voraussetzung, denn die Kraft, die benötigt und geschult werden soll, ist die innere Kraft, das Chi.
Grundtechniken (Handtechniken)
Tschü Tschin | Faust seitlich |
Pok Tschin | Faust oben |
Yüng Tschin | Faust unten |
Long ßing Tschin | Hand angewinkelt |
Dang Lang Tschin | Handrücken |
Tschü Tschin und Dang Lang Tschin | Faust seitlich unten, Handrücken oben |
Zu-Ssu (Fußtechniken)
Tschän Tai Tui | Gestrecktes Bein nach oben |
Tschön Ti | Fußballen nach vorne |
Uai Kkua ßßueon Ti | Von innen nach außen |
Ne Kkua ßßueon Ti | Von außen nach innen |
ßßueon Ti | Fußspann |
Pu Zen Tui | Fußinnenkante zum gegnerischen Knie |
Tiao Huai Tschoti | Springen Fußkante |
Zen Dung Ti | Fußkante 45° |
Tscho Ti | Fußkante |
O Tuan ßßueon Ti | Unten oben Fußspann |
Tiao Swan ßßueon Ti | Umdrehen springen schnappen |
ßßuan Fuai Tui | Mit dem Fuß in die Hand klatschen, 360°, in die Hand klatschen |
Zziu Tui | Stehender Fußfeger, Hände Dang Lang |
Swan ßßueon Ti | Umdrehen schnappen |
Zen ßßao Tui | 2 x halber Feger nach vorne |
Hou ßßao Tui | 2 x halber Feger nach hinten, 1 x ganzer Feger nach hinten |
Zen Ti Pua | Rolle, Fußkante, Kreuzbewegung, Fußkante, Kreuzbewegung, aufstehen ohne Einsatz der Hände |
Tierbewegungsstile – ßing Tschueon Tao
Den ganz speziellen Charakter des Kung-Fu macht die Bewegungsform aus. Die chinesischen Mönche haben sehr früh bei der Entwicklung ihres Stils begonnen, sich Bewegungen von den Tieren abzuschauen, z.B. so gelenkig zu sein wie die Schlange, so schnell wie der Panther, so elegant wie der Kranich.
Die Tierbewegungen wurden in die Kampfkunst übernommen, jedes einzelne Tier wird in einer Bewegungsform charakterisiert.
ßing Tschueon Tao (Bewegungsform)
ßo ßßing Tschueon | Schlangen-Technik |
Hou ßßing Tschueon | Affen-Technik |
Hu ßßing Thscueon | Tiger-Technik |
I-In ßßing Tschueon | Adler-Technik |
Ppao ßßing Tschueon | Panther-Technik |
Hu ßßing Tschueon | Kranich-Technik |
Mimön Dang Lang Tschueon | Gottesanbeterin-Technik |
ßo Huo Mi Tschueon | Schlangen und Kranich-Technik |
Wenn es gelingt, Körper und Geist so zu trainieren, dass der „Geist des Tieres“ lebendig wird, werden die besonderen Merkmale und Fähigkeiten eines jeden Tieres sichtbar und erfahrbar. Trotz dieser Unterschiede basieren alle Tierstile auf dem Prinzip der weichen und runden Bewegungsabläufe.
Einschritt-Kampf – Tuitta
Tuitta ist der traditionelle Ein-Schritt-Kampf des Kung-Fu und ist die Vorbereitung auf den freien Kampf. Hier sollen das Gefühl für den Partner, der richtige Abstand, die erforderliche Schnelligkeit, der nötige Krafteinsatz und die präzise Ausführung der Techniken erlernt werden. Besonders die Abwehr- und Kontertechniken sollen aus der Grundstellung heraus so lange geübt werden, bis sie reflexartig ohne Nachdenken ausgeführt werden können.
Bruchtest-Kyopka
Im Kyokpa, dem Bruchtest, werden Kampftechniken aus der Bewegungsform angewendet und die Zerstörungskraft des Kämpfers getestet, mit dem Ziel, Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Wichtig bei der Beurteilung sind Atmung und Konzentration, Kraftübertragung und Kihap, Geschwindigkeit und Genauigkeit der Technik.
Kampf – ßß-ju Tuitta
ßß-ju Tuitta, der Kampf, zeichnet sich aus durch hohe Effektivität und Direktheit. Besondere Merkmale des Kung-Fu sind sehr tiefe Körperstellungen, akrobatische Sprungtechniken. Eine Reduzierung des Kung-Fu allein auf die Beherrschung der Kampftechniken wird dem Geist dieser Kampfkunst jedoch nicht gerecht.